{Rezension} Ein ganzes halbes Jahr, Jojo Moyes

» 10.07.2016  2 Gedanken «


Titel: Ein ganzes halbes Jahr
Originaltitel: Me Before You
Autorin: Jojo Moyes
Erschienen: 24.September 2015
Verlag: Rowohlt Verlag
Seitenzahl: 543 Seiten
Format: Taschenbuch
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Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird - und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.
Will Traynor weiß, dass es sie nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.

Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.
Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

Mein Vater gab Nathan die Hand und streckte sie dann auch automatisch Will entgegen, bevor er sie peinlich berührt wieder wegzog als ihm einfiel, dass ihm Will nicht die Hand schütteln konnte. <<Bernard. Entschuldigung, hmm... ich weiß nicht, wie ich einen... ich kann ihnen nicht die Hand... >> ,stotterte er. 
<<Ein Hofknicks wäre auch okay.>>
Dad starrte ihn an, und dann, als er begriff dass Will einen Schmerz gemacht hatte, lachte er vor Erleichterung.

Ich weiß nicht so richtig, wie ich meine Gefühle über das Buch Ein ganzes halbes Jahr zum Ausdruck bringen soll, da sie letztendlich doch eher gemischt ausfallen. 

Meine Erwartungen waren groß, was ja fast unvermeidbar ist, bei dem ganzen Hype und nun auch noch wegen des Kinofilms. Von vielen wurde mir gesagt Ein ganzes halbes Jahr sei unfassbar traurig und etwas ganz besonderes. Es ist schwierig, die passenden Worte zu finden, die meine Meinung zu dem Buch klar zum Ausdruck bringen. 

Wenn manche Leute mich gefragt haben wie ich das Buch bisher finde, habe ich fast allen geantwortet, dass der Einstieg sehr schwierig sei. Und das sehe ich nach wie vor so. Ich würde stark behaupten, die ersten 150 Seiten gehen eher schleppend voran und es passiert nicht viel. Manchmal überkamen mich schon ein paar Zweifel, ob das Buch was für mich ist, da es zwischen diesen 150 Seiten so schien, als würde in dem Buch gar nichts passieren, aber das stimmt nicht. Hat man diese Durststrecke erstmal hinter sich, wird man überflutet von Gefühlen und der Fluss der Geschichte bleibt nicht mehr stehen, die Seiten fließen nur so dahin. War man gerade auf Seite 200, so ist man auf einmal auf Seite 300. 
Jojo Moyes schafft eine tolle, lebhafte Atmosphäre beim lesen und findet für emotionale Passagen die passendsten Worte. 

Lou ist eine sehr einzigartige Protagonistin, die sich in dem ganzen halben Jahr viel weiterentwickelt und lernt, ihr Leben und das Anderer in einer völlig anderen Sichtweise zu sehen. 
Will ist jemand, der, auch wenn er das vielleicht anders sieht, seinen Charme auch trotz des Unfalls nicht verliert und er ist jemand, von dem man viel fürs Leben lernen kann, da auch er durch seine Einschränkung lernt, Dinge anders zu betrachten.

Ein ganzes halbes Jahr ist mitten aus dem Leben. Lous Familie, Wills Situation, dass alles sind Dinge, die uns im Leben passieren können oder Dinge und Situationen, die uns nur zu bekannt vorkommen. Genau dieses gewisse Etwas macht die komplette Geschichte so herzlich und bringt einen zum schmunzeln und nachdenken.

Jojo Moyes beschreibt Schauplätze oder Situationen sehr, sehr, sehr genau. Manchmal konnten sich diese Beschreibungen etwas ziehen und es hätte ausgereicht, wenn sie sich hier und da etwas kürzer gefasst hätte.

Ich muss leider sagen, dass, auch wenn mich das Ende natürlich nicht kalt gelassen hat, mir nicht die Tränen gekommen sind. Ich kann nachvollziehen, wieso manche Leser weinen müssen, aber mich hat das Ende nur zum Nachdenken gebracht, ich denke viel über solche Sachen nach und versuche die Beweggründe der Protagonisten zu verstehen, und ich habe Will verstanden. Das Ende ist traurig - keine Frage, aber ich denke ich musste nicht weinen, weil ich Will im Laufe des Buches verstanden habe, die Sache erwartet habe und mich damit arrangiert habe. 

Ein ganzes halbes Jahr ist ein Buch mitten aus dem Leben, herzlich, humorvoll und mit viel Emotionen. 
Ich kann voller Freude und Stolz sagen, dass mich dieses Buch dazu gebracht hat, über die Dinge, die einfach geschehen, nachzudenken und vieles auf eine andere Weise zu sehen.
Wie man vielleicht merkt, ist es seit langem Mal wieder ein Buch, bei dem ich Spaß habe eine Rezension zu schreiben und über das ich gerne nachdenke.
Ende voller Tränen gar nicht nötig.




2 Kommentare:

  1. Hallo,

    die Rezension hast du wirklich toll geschrieben. Wenn ich das Buch nicht schon gelesen hätte, würde ich das spätestens nach deiner Rezension machen :)
    Auch dein Blog Layout gefällt mir total gut und ich bleibe gern als Leser da.
    Würde mich über deinen Gegenbesuch freuen :)
    Liebe Grüße
    Eli von http://elisbuecherecke.blogspot.de/

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    1. Huhu :)
      Das höre ich immer gerne, da merke ich immer, dass es sich das bloggen lohnt ^^
      Ich statte dir gern einen Gegenbesuch ab! :)

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Ich freue mich über jeden Kommentar und versuche jedem eine Antwort zu geben:)